Wandern im Pfälzerwald Waldgeisterweg Oberotterbach: Ein kurzer, zauberhafter Spaziergang

Eine von vielen zauberhaften Begegnungen bei Oberotterbach: Naseweiser Waldgeist am Wegrand.
Eine von vielen zauberhaften Begegnungen bei Oberotterbach: Naseweiser Waldgeist am Wegrand.

Mal blicken sie grimmig, mal neugierig, mal pfiffig: die Waldgeister von Oberotterbach findet man auf dem Waldgeisterweg (hin und zurück etwa 4 Kilometer). Perfekt für einen Ausflug mit Kindern

Der Waldgeister-Weg beginnt am Schützenhaus. Der Parkplatz ist an diesem wintertrüben Sonntagnachmittag randvoll. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen: In dicke Jacken gehüllte Spaziergänger kommen vom Wandern zurück oder machen sich zu zweit und in größeren Gruppen auf den familienfreundlichen Weg, der mit einem ganz leichten, aber stetigen Aufstieg am Otterbach entlang in den Wald hinein führt. Begeisterte Kinderstimmen schallen uns entgegen. Und das Wort „Begeisterung“ darf hier durchaus wörtlich genommen werden: Schon nach wenigen Metern begrüßen erste illustre Holzgesellen, besagte Waldgeister, die Gäste.

 

Der Wanderweg auf einen Blick:

An dieser Stelle finden Sie Kartenmaterial von Outdooractive

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Sie sind zauberhaft, die liebevoll bis ins Detail gestalteten Holzfiguren, die dem Wanderer auf zwei Kilometern überraschend zahlreich und vielgestaltig beiderseits des Wegs begleiten. Hier versteckt sich ein Gnom im Wurzelwerk eines uralten Baums, dort sitzt ein Igelchen. Hier bietet sich eine Schnecke als perfektes Fotomotiv an, dort posiert ein frecher Zwerg. Ein grimmig dreinblickender alter Mann mit Pfeife erwächst aus einem Baumstamm auf einer Seite der Holzschnitzerbank, eine freundliche Waldfrau hat ihren Platz auf der anderen gefunden.

Von guten Geistern flankiert: Holzschnitzerbank.
Von guten Geistern flankiert: Holzschnitzerbank.

Wir spazieren offenen Blicks und staunend von Kunstwerk zu Kunstwerk und erfahren auf einer Holztafel, dass ihr Schöpfer Volker Dahl sein Atelier unten im Ort hat. Seit Jahren schon bereichern seine Figuren den Waldgeister-Weg, daran zu erkennen, dass an manchem seiner Geschöpfe schon etwas der Zahn der Zeit genagt hat. Aber das mindert deren Magie keineswegs. Es gibt so viel zu entdecken, dass auch kleine Wanderer sich gar nicht sattsehen können. Ein kleines Mädchen meutert gar, weil die Familie auf halber Strecke umkehren will – eines der Kinder ist in eine Pfütze gehüpft und hat sich nicht nur nasse Füße geholt. „Aber der Weg ist doch noch gar nicht zu Ende“, ruft die Kleine enttäuscht, hat aber Pech. Sie wird auf ein anderes Mal vertröstet.

Spione hinter Moos

Weil die einen länger, die anderen kürzer verweilen, verteilt sich die Besucherschar sehr gut auf der Strecke, und jeder kann in Ruhe sein Tempo finden. Beim gemächlichen Dahinschreiten fühlen wir uns auf vermeintlich geisterfreier Strecke plötzlich beobachtet – und müssen selbst lachen: Zwei „Augen“ spionieren von einem bemoosten Felsen herab den Weg aus. An anderer Stelle „springt“ uns geradezu ein freches Gesicht am Ende eines gefällten Baums entgegen wie Kai aus der Kiste. Kurzweiliger geht es wirklich kaum, dabei ist der weiterhin gut ausgebaute Weg mit der Markierung gelb-grüner Balken schnurgerade – für sich genommen doch recht langweilig für trailerprobte Wanderer.

Heimlicher Beobachter.
Heimlicher Beobachter.

Der Bach plätschert idyllisch neben uns her, und die Zeit vergeht wie im Flug. Schon bald haben wir das Ziel des Waldgeisterwegs erreicht: Gustav, die Schnecke. Das einstige Wahrzeichen ist leider verwittert und gibt kein schönes Bild mehr ab, der kleine Platz am Wendepunkt der Route ist aber mit viel weiterem hübschem Schnitzwerk gestaltet. Eine kleinere neue Schnecke verweist auf die einstige Bedeutung der großen Schwester.

Blickfang aber ist ein rotnasiges Wesen mit mürrischem Gesichtsausdruck, der sich auch nach ausgiebiger Zuwendung einfach nicht ändern will. Wir verweilen noch kurz und halten uns dann an einen gütigen Baumgeist, der den Weg weist: zur anderen Bachseite und dort links auf einen Waldweg zurück ins Tal. Unterwegs offenbart sich manch schöner Ausblick. Allerdings ist der gemütlich geschwungene Weg, der die Runde vollendet, dieser Tage extrem matschig. Die meisten Einheimischen wissen offenbar darum, denn sie machen am Schnecke-Gustav-Platz kehrt und laufen vorbei an den schon liebgewordenen Waldgestalten zurück zum Schützenhaus.

Hier geht’s rüber: Holzschilder markieren den Weg.
Hier geht’s rüber: Holzschilder markieren den Weg.

Wegweiser

 

Wandern rund um Oberotterbach

 

Waldgeister-Weg: Er startet beim Schützenhaus am Ortsrand von Oberotterbach. Er misst hin und zurück vier Kilometer, ist mit einer minimalen Steigung einfach zu bewältigen und rollstuhl- sowie kinderwagentauglich. Wer nicht den gleichen Weg zurück nehmen, sondern die Dorfrunde vollenden möchte, wechselt auf die andere Talseite. Hier ist der Waldweg teils steiler und schmaler, aber ebenso für weniger konditionsstarke Spazierwanderer geeignet. Die Runde ist rund fünf Kilometer lang, Laufzeit rund zwei Stunden bei gemütlichem Tempo mit vielen Schau- und Fotopausen. Infos und weitere Tipps: www.oberotterbach.de

Weg der Geschichte: Konditionsstärkere Wanderer können auf dem ab Dorfmitte markierten Weg der Geschichte zusätzlich die Burgruine Guttenberg ansteuern: Oberotterbach – Waldgeisterweg – Schlossplatz – Burgruine Guttenberg – Drei Eichen – Westwallweg – Oberotterbach, Anspruch: mittelschwer, Länge: 12,8 km.

Westwall-Wanderweg: Der Oberotterbacher Teil des Westwallwegs beginnt in der Ortsmitte und gibt auf einer Länge von sieben Kilometern auf 25 Informationstafeln Hinweise auf den Bau, die Funktion und das Schicksal dieses Teils der insgesamt 600 Kilometer langen Militäranlage aus dem Zweiten Weltkrieg an der Grenze zu Frankreich. Darüber hinaus erhält der Besucher Informationen zu den Geschicken der Dörfer am Westwall und zu dem Schicksal der Menschen – Zivilisten wie Soldaten. Das Thema lässt sich bei einem Besuch im Westwallmuseum in Bad Bergzabern vertiefen. Weitere Informationen: www.otterbachabschnitt.de

 

Schützenhaus Oberotterbach

 

Das Schützenhaus ist ganzjährig bewirtschaftet und serviert Flammkuchen, Steaks, Schnitzel, Pfälzer Gerichte und Schnecken. Im Sommer lockt ein Biergarten. Durchgehend warme Küche: November-Juli Mi, Do, Sa, So 11-20 Uhr sowie Fr 11-17 Uhr, August-Oktober Mi-So 11-20 Uhr; Ostermontag geöffnet. Aschermittwoch und Karfreitag Heringsbuffet. Info:

schuetzenhaus-oberotterbach.de

Alle RHENPFALZ-Wandertipps im Überblick:

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- Rot = Zwischen 8 und 15 Kilometern
- Schwarz = Über 15 Kilometer

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